Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Ich habe mich eher spontan dafür entschieden, mein Wahltertial in der Psychiatrie zu machen. Ich hatte nie ernsthaft darüber nachgedacht, Psychiater zu werden, inzwischen kann ich es mir aber vorstellen. Ich finde während des Studium kommen psychische Erkrankungen zu kurz und man hat kaum Möglichkeiten sich ein Bild davon zu verschaffen. Außerdem hatte ich gehofft, im Psychiatrietertial viel mit Patienten sprechen zu können und so meine Gesprächsführung zu verbessern. Zu beidem hatte ich mehr als genug Gelegenheit und ich war mit meiner Wahl sehr zufrieden.

Zum Start gibt es zu berichten, dass wir sehr nett in der Frühkonferenz und auf Station empfangen wurden. Der Ablauf des PJs war sehr strukturiert, was sehr die Wertschätzung der PJler und die Qualität der Lehre wiederspiegelt. Es gab ein Einführungsgespräch mit dem Chefarzt, ein Zwischengespräch mit der leitenden Oberärztin und ein langes Abschlussgesspräch mit dem Chef. Darin wurden Probleme (gab es keine), Ziele und Perspektiven besprochen und was die Klinik tun könnte, um das PJ noch besser zu machen. Man bekommt auf jeden Fall das Gefühl, dass die Lehre in der Klinik eine wichtige Rolle spielt.

Man darf sich völlig frei aussuchen, in auf welchen Stationen, sprich mit welchem Erkrankungsschwerpunkt, man sein PJ machen möchte. Damit war ich etwas überfordert, weil ich die Stationen ja überhaupt nicht kannte. Mir wurde dann am ersten Tag die Station für Depression im höheren Lebensalter um im Verlauf die Station für Persönlichkeitskrisen und DBT empfohlen womit ich absolut zufrieden war.

Es gab ca. 1x pro Woche eine PJ-Fortbildung, in der die verschiedenen Grundlagen und Krankheitsbilder der Psychiatrie in sehr kleiner Runde (2-3PJler) besprochen wurden. Dabei hat sich Prof. Franz persönlich einige Male sehr viel Zeit genommen und die Erkrankungen sehr eindrücklich vermittelt. Außerdem gab es jede Woche noch weitere Fortbildungsveranstaltungen für alle Ärzte der Klinik.

Auf den Stationen war ich meistens zusammen mit 2-3 AssistenzärztInnen, die mich sehr gut in den Stationsalltag integriert haben und von denen ich auch ausfühlricher als in meinen Tertialen zuvor angeleitet wurde. So konnte ich zum Beispiel mein ersten Gespräche und Untersuchungen unter Supervision machen, konnte ständig alles fragen was ich wissen wollte und wurde zum Beispiel beim EKGs befunden gut auf die Prüfung vorbereitet.

Meine regelmäßigen Tätigkeiten auf Station waren Blutabnahmen (zwischen 0 und max. 5/d), Aufnahmegespräche, körperliche Untersuchungen, Teilnahme an Visiten, Übergaben und Besprechungen und die Teilnahme an Gruppentherapien.

Außerdem gab es noch eine Notfallmanagement-Schulung, die ich sehr empfehlen kann, sowie Lehrvisiten in allen Funktionsbereichen, in denen man nicht während des PJ eingesetzt war. Dabei bekam man einen kurzen, intensiven Einblick in die Erkankung und die Behandlung, da die OberärztInnen sich dabei meist etwas Zeit für uns Studenten genommen haben, die Patienten vorgestellt haben und wir genug Möglichkeiten hatten, Fragen zu stellen.

Falls Ihr Euch für Psychiatrie interessiert, egal ob Ihr Psychiater werden wollt oder nicht, kann ich Euch ein Wahltertial in der Vitos Klinik wirklich empfehlen.