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Famulatur-Bericht: Innere in Buergerspital Solothurn open_in_new (8/2020 bis 9/2020)

Station(en)
Kardiologie, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
TU Muenchen
comment Kommentar

Zuallererst: klare Empfehlung, hier Famulatur zu machen!

Die Aufteilung in Bereiche ist anders als in Deutschland. Wenn man sich für Innere bewirbt, kann das alles sein von Neuro, über Kardio bis zur Notaufnahme. Ich war Unterassistent, was PJ'lern entspricht, obwohl ich erst im 3. Jahr war. Das unbedingt immer dazusagen. Ich war auf der Kardio-Station und auf dem Notfall. Außerdem am Anfang eine Woche im Corona-Abstrich-Zelt. Das fand ich in Ordnung angesichts der "Krisensituation", fand es aber schade, dass ich es erst einige Tage vor Dienstbeginn erfahren habe. Die Zeit auf Station war gut. Ich habe viel gelernt. Die AssistenzärztInnen sind nett und geben sich mühe, einen einzubinden, allerdings haben sie selbst so viel zu tun, dass man sich mehr als Last empfindet, als als Hilfe. Eigene Patienten betreuen wäre theoretisch möglich gewesen, was cool ist (war erst im 3. Studienjahr). Zeitlich war es aber leider von Seiten der Ärzte nicht drin. Im PJ ist das sicher anders, weil man dann weniger Betreuung braucht.

Eine Woche war ich noch auf der Notaufnahme. Das war das absolute Highlight. Hier endlich viel untersucht, viel gesehen, bessere Stimmung als auf Station und sehr interessante diverse Fälle. Wenn möglich unbedingt hier hingehen. ich war initial nicht dort eingetragen, wechseln war aber kein Problem.

Fast jeden Tag gibt es ein Teaching für Blockstudenten (Schweizer Famulanten) und für Assistenzärzte. Die sind sehr lehrreich und teilweise auch von den ChefärztInnen gemacht. Mitmachen war eigentlich nie ein Problem, auch wenn ich nur UA war.

Die Stimmung ist super gut. Kein Hauch von Deutschenfeindlichkeit, wie man es manchmal von der Schweiz hört. Die halbe Belegschaft ist deutsch und es gibt viele wirklich herausragende Charaktere unter den ÄrztInnen, die mir, obwohl erst 3. Jahr, mit super viel Respekt und Hilfsbereitschaft entgegengetreten sind.

Für eine Famulatur absolut zu empfehlen!

Zur Wohnsituation:

Ich habe mich im Wohnheim sehr wohl gefühlt. Das Zimmer ist gemütlich eingerichtet und die Stimmung auf dem Stock ist sehr gut, es wird viel gemeinsam unternommen. Im Voraus heißt es, man müsse alles für die Küche selbst mitbringen, tatsächlich sind aber einige Sachen vorhanden, sodass man auch ohne mitgebrachte Töpfe überlebt. Sogar Kühlschrank im Zimmer, allerdings nicht sehr potent, hier nichts schnell Verderbliches lagern! Duschen und Toiletten sind gemeinschaftlich pro Stock. WLAN gibt es offiziell nicht. Ich hatte ein Zimmer nah am Router, sodass es für mich kostenlos funktioniert hat. Zusätzlich aber am besten bei Sunrise für 50Fr. pro Monat das unbegrenzte Datenpaket kaufen und im Zweifel als Hotspot benutzen. Fragt bei der Bewerbung nach einem Zimmer möglichst weit oben und nach Westen, dann habt ihr einen tollen Blick auf die Berge!

Freizeit: Alles ist sehr nah, z.B. Bern, Zürich, Luzern alles in ca. einer Stunde erreichbar. Ich war im Hochsommer da und Solothurn ist ein Traum, wunderschönes Städtchen mit Fluss mitten durch, in dem man baden kann.

Einkaufen: Dachte immer Schweiz wäre mega teuer, tatsächlich ist das Preisniveau in der Gastronomie ca. doppelt, bei Aldi kriegt man aber fast deutsche Preise, also überhaupt kein Problem, vor allem bei dem hohen Gehalt.

Bewerbung

Ein Monat im Voraus. Mir wurde gesagt, in der Schweiz müsse man sich entweder sehr weit im Voraus oder spontan bewerben. Habe dann spontan ca. 15 Bewerbungen geschrieben und in Solothurn wurde ich direkt genommen.

Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
EKGs
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1700 Brutto, nach Wohnkosten und Steuern ca. 1100

grade Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
1