Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Das Team der Klinik für Innere Medizin am St.-Antonius-Hospital Kleve hat uns PJler wirklich herzlich empfangen. Man fühlte sich von Beginn an wertgeschätzt und gut aufgehoben unter den Kollegen. Es war allen Oberärzten und besonders dem Chefarzt ein persönliches Anliegen, dass wir in den Arbeitsablauf schrittweise integriert werden und uns bei Problemen jederzeit an ihn wenden können.

Man bekommt am ersten Tag ein eigenes Telefon mit Telefonliste (mit seinem Namen drauf) und ein Postfach. Es gibt ein eigenes PJ-Zimmer, mit welchem auch auf der Website geworben wird. Das Zimmer ist schön eingerichtet, groß und hat ein Schlafsofa für Dienste. Als wir da waren wurde es von einer Kodierfachkraft als Büro genutzt, was mal mehr mal weniger gestört hat.

Ich wurde zunächst in der zentralen Notaufnahme eingeteilt, wo die zuständige Ärztin mit großem Engagement dafür gesorgt hat, dass ich innerhalb von kurzer Zeit Patienten sicher und selbstständig aufnehmen und meine differenzialdiagnostischen Gedanken mit ihr besprechen konnte. Sie hat es geschafft einen konstant anzutreiben, noch ein bisschen besser zu werden, ohne dabei herablassend zu wirken. Man lernt dort wirklich viel.

Mein nächster Einsatz war auf der Station, wo mehrere junge Assistenten, in freundlicher Atmosphäre, bereit waren einen zunächst mitlaufen und dann selbstständig To-Dos, und dann ganze Patienten zu übernehmen.

Auch auf die COVID-Infektionsstation konnte für zwei Wochen gehen, was sehr interessant mitzunehmen war.

Nachdem man sich etwa 4 Wochen lang eingearbeitet hat, stand es einem frei sich seine Einsatzorte auszusuchen. Möglich war auch mit dem leitenden Arzt der Notaufnahme auf Abruf bei Notarzteinsätzen mit zu fahren. Außerdem kann man in die Endoskopie oder Sonographie oder Diabetes-Visiten wann immer man wollte.

Auch eine Rotation in die Kardiologie in Kleve oder die Gastroenterologie des Verbundkrankenhauses in Goch war möglich.

Man konnte auch jederzeit bei einem 24h-Dienst mitmachen, wofür einem dann 2 freie Tage (8h normale Arbeitszeit + 16h Dienstzeit) gewährt wurden.

Es herrscht insgesamt eine gute Stimmung im Team. Man merkt, dass die meisten Ärzte die meiste Zeit gerne dort arbeiten.

Da wir in Düsseldorf wohnen und nicht jeden Tag 2 Stunden pendeln wollten, haben wir das Angebot einer „kostengünstige Unterkunft“ (Zitat Website) in Anspruch genommen. Es gibt geschlechtergetrennte Wohnheime mit Einzelzimmern. Für das Zimmer wird einem 140€ von der Aufwandsentschädigung abgezogen. Die Wohnheime sind insgesamt in einem schlechten Zustand. Alles ist alt und teilweise kaputt. Zudem verfügen die Zimmer über kein eigenes Bad (Toilette auf dem Flur). Insgesamt empfand ich es als frech uns dafür 1/3 unserer Aufwandsentschädigung abzuziehen (das Krankenhaus sagt weniger ginge steuerlich nicht).

Bis die Kantine Corona-bedingt schließen musste, konnten wir dort regelmäßig mittags frei essen, die Gerichte sind in Ordnung.

Ich bin sehr zufrieden mit meinem Tertial in Kleve. Jedem, der das Krankenhaus erreichen kann und die praktischen Tätigkeiten als Arzt in einem entspannten Umfeld erlernen möchte, kann ich die Abteilung nur empfehlen, auch als Assistenzarzt.