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PJ-Bericht: Innere in Krankenhaus Porz am Rhein open_in_new (7/2023 bis 10/2023)

Station(en)
3, 4, 7, 13
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
comment Kommentar

Insgesamt hat man in diesem Tertial nicht wirklich was gelernt und hat sich eigentlich wie jemand gefühlt, der nur als billige Arbeitskraft auf Station sein soll, falls mal ein Phlebo ausfällt oder über den Tag noch neue Blutabnahmen/Zugänge dazu kommen.

Obwohl die Assistenten auf persönlicher Ebene recht nett und viele erst seit 1-2 Jahren aus dem PJ waren, gab es erstaunlich wenig Hemmungen im Umgang mit dem PJler. Falls Phlebos ausfielen oder es lästige Aufgaben gab, wurde man wild durchs ganze Haus auf andere Stationen beordert; teilweise meinten Assis, sie dürften/könnten einen belehren als wäre man ein 8-jähriges Kleinkind und für all die Sch***e, die man erledigt hat, hat man erstaunlich wenig Wertschätzung erhalten.

Ich muss wirklich sagen, selten habe ich mich so wenig in ein Team aufgenommen gefühlt wie hier.

Das Team betonte immer wie schön es da wäre, als Assistent zu arbeiten und wie toll der Teamspirit unter den Assistenten wäre (und das glaube ich denen auch), aber es ist echt erstaunlich wie man dann als PJler auf Arbeitsebene behandelt wurde. Nochmal: auf persönlicher Ebene waren das nette Leute; man konnte mit denen nett in der Pause quatschen, aber sobald es wieder auf Arbeitsebene ging, hat man sich teilweise echt verarscht gefühlt.

Es gab natürlich Ausnahmen. Es gab ÄrztInnen, die bei den Blutabnahmen mitgeholfen haben, wenn Phlebos ausfielen; die einen PatintInnen betreuen ließen (CAVE: Arztbrief schreiben =/= Patienten betreuen), die einen halt insgesamt als angehenden Kollegen und mit einem Mindestmaß an Respekt behandelten.

Aber -wie gesagt- alles davon abhängig, wer Stationsarzt ist. Es gab dadurch PJler, die bessere bzw schlechtere Rotationen hatten.

Auch den generellen Umgang im Haus mit PJlern fand ich zumindest bemerkenswert.

Selten habe ich so häufig seitens der Pflege nur ein „ok“ zurück bekommen, wenn man sich vorgestellt hat.

Selten hatte ich so oft auf Oberarzt-Visiten das Gefühl buchstäblich Luft zu sein.

Warum fragt mich ein Chefarzt in der Visite, ob ich wüsste was „das hier“ (er hält einen antiken Schuhanzieher in der Hand) sei, aber hat nicht ein einziges Wort über Medizin mit mir verloren?

Die Aufgaben beschränkten sich übrigens auf Labore/Zugänge, Volumen-Sonos, Schellong-Tests, Arztbriefe schreiben und vielleicht mal arterielle BGAs machen. Das wars.

Und das macht man dann Stunde um Stunde, Tag um Tag, Woche um Woche.

Aber wirklich was lernen, tut man nicht.

Falls ihr im 1. Tertial seid und noch nie während des Studiums o.g. Aufgaben gemacht habt, dann könnt ihr hier ein Tertial machen. Aber für jeden anderen ist das da völlige Zeitverschwendung, zumal man noch nichtmal was zurückbekommt - weder Teaching oder dann wenigstens frühen Feierabend und nichtmal ehrliche Wertschätzung.

Nein, eigentlich selbst wenn ihr o.g. Aufgaben noch nie gemacht habt, sucht euch trotzdem ein anderes Haus. Die Sachen lernt man auch woanders.

Und zusätzlich sind die Rahmenbedingungen super nervig. Im Vorfeld musste man einiges an Formularen ausfüllen und sogar ein polizeiliches Führungszeugnis beantragen; man muss sich jeden Tag ein- und ausstempeln, Studientage müssen gesammelt am Ende genommen werden (dadurch verliert man 2 Studientage). Selbst das Werbeversprechen, dass jeder PJler einen Spind bekommt, konnten die nicht einhalten.

Es hakte wirklich an allen Ecken und Enden.

Übrigens, Rotationen in die Notaufnahme waren nicht für alle möglich und selbst wenn, durfte man da nur eine Woche bleiben.

(Verständlich, weil dann fehlen ja Studenten auf Station um nervige Aufgaben zu erledigen)

Was bleibt ist ein extrem frustrierendes und lehrfreies Tertial. Eigentlich hatte ich vor dem Tertial vor, Internist zu werden, aber die Erfahrungen, die ich da gemacht habe, haben mich wirklich ins Zweifeln gebracht.

Und es ist halt schwierig zu sagen, ob es urplötzlich an der Inneren an sich liegt (obwohl ich sie vorher in Theorie, Famulaturen und Praktika mochte) oder an den schlechten Erfahrungen, die man über 3 Monate in Porz mit der Inneren gemacht hat.

Ich sage das nur, um nochmal zu verdeutlichen, wie bodenlos das Tertial dort war: Es kann doch nicht sein, dass internistisch begeisterte PJler nach einem Innere-Tertial keine Innere mehr machen wollen.

Die Abteilung verprellt quasi ihre Studenten.

Und was ich auch nicht verstehe: Die Medizin, die die da betreiben ist ja sehr gut. Wie kann dann die Lehre so derart beschissen sein?

Porz hat echt sein Konzept zu überarbeiten.

Sucht euch auf jeden Fall ein anderes Haus für euer Innere-Tertial.

Bewerbung

PJ-Portal der Uni Köln

Formulare + Führungszeugnis vor Tertial einzureichen

Unterricht
1x / Woche
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei/billiger
Gehalt in EUR
400

grade Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
6
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
6
Unterricht
5
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
6