Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Leider hatte sich keine meiner Erwartungen bei dieser Famulatur erfüllt.

Es fühlte sich keiner wirklich für die Studenten zuständig, so dass man nicht wirklich wusste, was man machen soll - letzten Endes kam es dazu, dass ich mir selbstständig die Krankenakten angesehen habe und die Patienten selbstständig untersucht habe; mit den Aerzten an sich hatte ich quasi nichts zu tun.

Es fand zwar Unterricht für Studenten und Aerzte statt, jedoch war das Englisch der Aerzte zum allergrössten Teil so schlecht, dass ich nichts verstanden habe (und ich habe bereits ein Jahr in den USA gelebt, so dass ich mit meinem Englisch ausserhalb des Krankenhauses kein bischen Probleme hatte). Auch bei Visite und den Patientenvorstellungen war dieses Englisch auf Dauer sehr anstrengend - man verstand immer nur einzelne Wörter, jedoch nie den gesamten Fall.

Zudem hat man als Student - zumindest in der Pädiatrie, wie es auf anderen Stationen ist weiss ich nicht - den Status eines "observers" - sprich, praktische Dinge ausser der körperlichen Untersuchung durchzuführen ist quasi nicht möglich.

Die allergrösste Unverschämtheit war jedoch, dass man mir am Ende auf meine Famulaturbescheinigung schrieb, dass ich:

a) zu unhöflich gewesen sei, mich beim Head of Department vorzustellen (ich hatte die betreffende Dame bis zum Ende meiner Famulatur kein einziges Mal gesehen und wurde am ersten Tag einem Professor vorgestellt, von dem ich dachte dass er der Chefarzt sei)

b) die Anweisungen, die man mir gegeben hätte, "not at all" befolgt hätte (man hat mir leider keine Anweisungen gegeben, an die ich mich hätte halten können - wenn ich gefragt hatte was es zu tun gab, bekam ich immer nur zur hören, dass ich mir doch ein paar Patienten ansehen soll)

Somit ist die Famulaturbescheinigung für mich quasi unbrauchbar.

Das einzig Positive war, dass es keinen interessiert hat wann ich da war, so dass ich viel Freizeit hatte um mir Mumbai in aller Ausführlichkeit anzusehen.

Eine Famulatur in Indien kann ich, denke ich, weiterempfehlen - es ist ein faszinierendes Land und man sieht viele Krankheitsbilder, die es bei uns nicht gibt. Jedoch auf keinen Fall mehr in diesem Krankenhaus. Ich hatte vorher schon 4 Famulaturen und hatte mich vorher noch nie so unwillkommen wie dort gefühlt.