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Famulatur-Bericht: Anästhesiologie in Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz open_in_new (8/2018 bis 9/2018)

Station(en)
OP, Chirurgische Intensivstation
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Jena
comment Kommentar

Also... das Krankenhaus der BHS in Linz ist ein echter Hauptgewinn, was eine Famulatur in der Anästhesie/Intensivmedizin betrifft!

Besonders gut hat mir die Offenheit gefallen, mit der ich behandelt wurde, wodurch ich mich wirklich sehr frei bewegen durfte und ziemlich individuell entscheiden konnte, wo/mit wem ich arbeiten möchte, was mich noch interessiert, was ich noch sehen und lernen möchte. Der stellvertretende Chef der Abteilung, der auch die Einteilung der Ärzte auf OP-Säle, ITS, Ambulanz etc. vornimmt, hat immer ein offenes Ohr für meine Wünsche gehabt, sodass ich in den beinahe fünf Wochen, die ich dort war echt fast überall mal reinschnuppern konnte. Meistens war ich dann doch im OP, weil für die Studenten tendenziell dort am meisten auch praktisch zu tun ist und man, je nachdem, mit wem man im OP steht, auch echt gut angeleitet wird und viel machen darf. Meine Tätigkeiten lagen hauptsächlich im Legen venöser Zugänge, Beatmen, Einführen der Larynxmasken und (meist eher schlecht als recht ^^) hin und wieder dem Intubieren.

Zwar wird man i.d.R. mit einem Arzt für den Tag fest eingeteilt und es ist sicher gut, auch den ein oder anderen Patienten vom Einschlafen bis zum Aufwachraum zu begleiten, aber prinzipiell kann man sich dann auch zwischen den OPs frei bewegen und gezielt versuchen, bei Einleitungen dabei zu sein. Dadurch, dass mir relativ zeitig ein Dienstelefon organisiert wurde, war es dann auch viel einfacher, weil man darum bitten konnte, rechtzeitig angerufen zu werden.

Auf der chirurgischen ITS (die von Anästhesisten geleitet wird) und in der Anästhesieambulanz, wo die Aufklärungen vor OPs ablaufen, war ich auch mal eine kurze Zeit, was ganz interessant gewesen ist, um ein bisschen zu hospitieren und zu schauen, was zum Facharzt für Anästhesie/Intensivmedizin alles dazu gehört. Autonomes Arbeiten ist da natürlich eher nicht möglich, so wie man es jetzt vielleicht von der Normalstation bei Aufnahmen etc. kennt. Das sollte aber auch in einer solchen Famulatur nicht unbedingt das Ziel sein.

Beim Schmerzdienst, der einer Art Visite auf sehr vielen Stationen gleicht, bin ich auch einen Tag mitgelaufen, wobei ich die kommunikativere Seite des Fachbereichs kennenlernen durfte.

An einem Tag (wenn man rechtzeitig mit den Verantwortlichen spricht, sollte das kein Problem sein) durfte ich sogar den Notarzt begleiten und habe die Zwischenzeit, wo nicht so viel los war in der Notaufnahme verbracht, was rundum eine echt interessante und coole Erfahrung gewesen ist.

Sogar einen 24h Dienst durfte ich begleiten. Das würde ich auch anderen Studenten mal empfehlen, einfach damit man ein Gefühl dafür bekommt, wie anstrengend und anspruchsvoll solche Dienste wirklich sein können, auch dann, wenn man noch keine wirkliche Verantwortung übernehmen muss. Außerdem hat man am Folgetag natürlich frei. :)

Prinzipiell kann man also sagen, dass es wirklich auf die Eigeninitiative ankommt. Man darf ganz frei und offen mitteilen, wo man gern mal eingeteilt werden möchte und dann wird sich wirklich darum bemüht, dass diese Wünsche auch erfüllt werden.

Zum Team kann ich noch sagen, dass ich eigentlich keinem Arzt und keinem Pfleger begegnet bin, der unfreundlich war. Vielleicht erklärt nicht jeder so viel oder so deutlich („Österreichisch“ ist dann doch nicht immer gleich „Deutsch“ ^^) wie der andere, aber Mühe hat sich eigentlich fast jeder gegeben. Besonders auch die jungen Assistenten, bei denen man nun verständlicherweise nicht ganz so viel selber machen durfte wie bei erfahreneren Kollegen, waren dafür teilweise richtig erklärungswütig. ;) Im Großen und Ganzen ist der Umgang miteinander doch sehr warmherzig und familiär, obwohl die Abteilung riesig groß ist.

Alles in allem ist diese Famulatur zu einer wertvollen Erfahrung für mich geworden, die ich wirklich nur weiterempfehlen kann.

Bewerbung

Beworben habe ich mich ein halbes Jahr im Voraus, was eigentlich recht problemlos geklappt hatte. Ein bisschen mühsam war es nur, einen Nachweis der Unfall-und besonders der Haftpflichversicherung im Ausland in die Finger zu bekommen, um diesen dann einzureichen, sowie einen Antikörpertiternachweis für Varicellen zu erbringen, da ich dagegen nie geimpft wurde und daher keinen Impfnachweis einreichen konnte.

Normalerweise werden Famulanten in der klinikeigenen Unterkunft untergebracht, was in meinem Fall aber offenbar nicht mehr möglich gewesen ist, da schon alles belegt war und leider auch keine weitere Hilfestellung seitens der Klinik gegeben wurde. Folglich habe ich mich privat um eine günstige Unterkunft bemüht, was in meinem Fall dann ein Kloster gewesen ist. :)

Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Massnahmen unter Aufsicht
Punktionen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei/billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1