Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Dies war meine erste Famulatur (nach dem 5. Semester).

Mein Ziel war es, praktische Fertigkeiten zu üben/zu erlangen. Regelmäßig konnte ich Zugänge und Larynxmasken legen, seltener auch mal intubieren. Ebenso konnte ich Patientenkontakt, Auswerten von Beatmungsparametern, Spritzen aufziehen, Maskenbeatmung und weitere grundlegende Aspekte lernen.

Es gab (hauptsächlich) zwei Einsatzorte: die Praxis am Berliner Ring und die Theresienklinik. Insgesamt wurden eher "kleine" Eingriffe durchgeführt, doch dadurch konnte man vielseitige Einblicke in chirurgische Fachrichtungen bekommen (z.B.: Unfallchirurgie, Gynäkologie, Urologie, HNO, Zahnmedizin, MKG, Neurochirurgie, plastische Chirurgie). Je nach Chirurg war auch Fragen stellen, zuschauen und unterhalten möglich.

Die Betreung durch die Fachärzte war alles in allem sehr gut. Man konnte jederzeit Fragen stellen, wurde meist praktisch beteiligt und von allen freundlich behandelt. Ein Kritikpunkt: die Ärzte wechselten fast täglich, wodurch man keine festen Ansprechpartner hatte. Gleichzeitig aber auch ein Vorteil, wenn man sich mal mit jemandem nicht verstanden hätte.

Explizite Lehre gab es nicht, sondern nur wenn man Fragen gestellt hat. Dennoch konnte ich mit ein wenig Eigenständigkeit (z.B. Nachlesen von anästhesistischen/chirurgischen Techniken, Medikamenten, Krankheiten, Komplikationen, Beatmungsphysiologie, ...) viel lernen.

Sowohl in der Theresienklinik als auch in der Praxis sind Ärzte und Pflege sehr freundlich, erklären gerne und helfen bei Unsicherheiten.

Während die Tage in der Klinik häufig über 9h dauerten (wobei man jederzeit früher hätte gehen dürfen), war in der Praxis relativ wenig OP-Programm, sodass die Arbeitszeiten hier sehr entspannt waren (meistens 6-8h, aber auch mal nur 4h).