Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Bevor man eine Famulatur in der Radio in Hennigsdorf macht, sollte einem bewusst sein, dass man dort praktisch gar nichts selbstständig machen kann, es dafür aber eine sehr entspannte, "leicht verdiente" Famulatur ist.

Das Team besteht aus 3 Oberärzten und 1 Chefärztin (alle ü50), Assistenzärzte gibt es gar nicht. Der Tag ging immer von 7:40 bis 13-14 Uhr. Morgens von 7:40 bis ca. 8:20 findet eine Röntgen Besprechung mit allen Fachrichtungen nacheinander statt, in der man einige Fälle präsentiert bekommt. Danach gabs immer erst mal etwa eine halbe Stunde Kaffeepause. Dann ging es entweder mit einem Arzt in die Angio, oder mit einem anderen Befunde zu Bildern schreiben. In der Angio ist es echt cool, man steht aber wirklich nur daneben und darf nichts machen (auch auf Nachfrage nicht assistieren etc.). Auch im Herzkatheter nebenan konnte ich dann das ein oder andere Mal zuschauen, was ich noch deutlich spannender fand, da die Ärzte dort noch motivierter sind, einem etwas zu erklären. Donnerstags kann man sich zudem an den Unterricht für PJ´ler ranhängen, der aber nicht regelmäßig stattfand.

An Tagen, an denen nicht so viel los war, sollte ich mich einfach mit einem Radiologie Heft in einen Raum setzen und dieses lesen (wobei man da natürlich was lernen konnte weil viele Erkrankungen dort gut erklärt waren, das kann man aber auch alleine zuhause machen). Cool ist das Lehrarchiv, ein Ordner mit spannenden Befunden und Erklärungen dazu.

Es gibt einen Radiologen, der wirklich motiviert versucht einem was beizubringen beim Röntgen etc. auswerten und einen auch gerne zu anatomischen Strukturen und Frakturformen abfragt, was ich sehr gut fand. Wenn man da genug Fragen stellt, kann man viel mitnehmen.

Das Essen in der Cafeteria ist für Famulanten kostenlos.

Alles in allem würde ich empfehlen, wenn man wirklich in der Radio famulieren will, es in einem anderen, größeren Krankenhaus mit mehr Ärzten zu machen.