Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Ich habe zwei Wochen lang am Institut für Labordiagnostik und Mikrobiologie famuliert und kann die Abteilung nur wärmstens weiterempfehlen. Ich wurde von den Ärzt:innen und den biomedizinischen Analytiker:innen in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche der Labormediziner:innen eingeführt. Im Klagenfurter Labor spielen u.a. die direkte und indirekte Erregerdiagnostik, sowie die Abklärung von hämatologischen Erkrankungen eine große Rolle. Ein wichtiger Bestandteil im Alltag von Labormediziner:innen ist auch die Überprüfung von Laborbefunden hinsichtlich ihrer Plausibilität - auch dabei schaut man den Ärzt:innen über die Schulter. In der zweiten Woche durfte ich auch einen Blick hinter die Kulissen der Krankenhaushygiene werfen. Dabei bin ich mit einem Facharzt für Mikrobiologie und der Pflege auf diverse Stationen der Klinik mitgegangen, wo die Kliniker bezüglich Antibiotikagabe, Infektionsschutzmaßnahmen etc. Rat holen konnten.

Hier meine Pros und Cons:

+ Das Personal ist sehr freundlich und äußerst motiviert, einem etwas beizubringen! So wurden mir einzelne Themengebiete aus der Labormedizin (z.B. Gerinnungsdiagnostik, Covid-PCR) in Form von PowerPoint-Präsentationen nähergebracht. Teilweise haben sich die Mitarbeiter:innen eine ganze Stunde (!) Zeit genommen, um mich zu unterrichten

+ Man bekommt auch einen guten Einblick in andere Fachbereiche. Unter anderem konnte ich auf der Gynäkologie bei der genetischen Beratung bezüglich familiärem Brust- und Eierstockkrebs und auf der Hämatologie bei Knochenmarkspunktionen mit dabei sein

+ Besonders spannend war auch der Bezug zu den aktuellen Infektionserkrankungen. Covid-PCRs spielen in der Labormedizin natürlich eine große Rolle; auch mit der der Diagnostik des Affenpockenvirus wurde ich im Laufe der Famulatur konfrontiert.

+ Die Arbeitszeiten im Labor sind sehr freizeitfreundlich. Nach 15:00 war kaum noch jemand im Labor anzutreffen. Dementsprechend blieb auch genügend Zeit, um die schöne Gegend am Wörthersee zu genießen!

- nur sehr wenig Patientenkontakt

- eine Unterkunft für Famulanten war leider nicht verfügbar; ich musste daher für diesen Zeitraum ein Airbnb mieten

Als Fazit steht für mich fest: Man sollte für eine Famulatur im Labor schon ein bisschen Interesse mitnehmen, es ist aber ganz klar ein sehr abwechslungsreiches Fach!