Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Ich habe 4 meiner 16 Wochen Chirurgie-Tertial in der Thoraxchirurgie gemacht, wollte aber einmal gesondert evaluieren, weil die TCH etwas aus dem Raster fällt.

In meinem Tertial bestand das Team aus einem Chefarzt, einem festen Oberarzt und zwei Honoraroberärzten, sowie einer PA. Im Schnitt hatten wir 2-3 Patient*innen gleichzeitig, was natürlich den Eindruck den man gewinnen kann etwas einschränkt.

Durch die wenigen Patient*innen, nur 2 OP Tagen und damit ein eher überschaubarer OP-Plan fingen die Tage meistens gegen 7.30 manchmal aber auch erst nach 8 mit einer kurzen Frühbesprechung im Chefarzt-Büro statt. Wenn man Dr. Valdivia erstmal für sich gewinnen kann erklärt er dort auch einiges und prüft (nett und verständnisvoll) Wissen ab. Er erwartet schon, dass man sich mit den Themen und OPs auseinander setzt, Krankheitsbilder kennt und grobe anatomische Kenntnisse hat - wenn man das an den Tag legt kann man auf jede Fall einiges von ihm lernen! Ansonsten ist es ihm wichtig, dass sich die Studierenden wohlfühlen und einiges mitnehmen können. Ich kann es euch auf jeden Fall empfehlen deutlich zu sagen, dass ihr z.B. auf die Intensivvisiten mit wollt, da kann man einiges, auch interdisziplinär, mitnehmen und die Kommunikation in so einer kleinen Abteilung funktioniert sehr gut :)

Ich war die meiste Zeit eigentlich mit der PA unterwegs, die eigentlich wie eine Assistenzärztin funktioniert, außer dass sie nichts anordnen und Aufklärung nicht selbstständig machen darf. Dennoch habe ich mit ihr (irgendwann auch selbständig) die Patient*innen Stationär aufgenommen, Untersucht und weitere Untersuchungen/Prozedere unter Rücksprache mit den OÄ geplant und angemeldet. Ansonsten habe ich mich gerne an den OA Koziej gehangen, absolutes Brain von dem auch viel lernen kann.

Viel machen durfte ich leider ansonsten nicht, da die OÄ die Thoraxdrainagen gelegt haben.

Im OP war ich immer nur als 3. Person, wenn überhaupt am Tisch. Die Da-Vinci Operationen sind spannend, am Tisch steht man da aber nicht.

Meine Tage endeten unterschiedlich: An OP Tagen gerne mal gegen 16 Uhr, an Tagen ohne OPs auch gerne mal zwischen 12- 14 Uhr, da der Chef häufig außer Haus muss.

Zusammenfassend war es eine lehrreiche und schöne Rotation, alles top- organisiert durch Frau Grote (Chefarzt- Sekretärin), würde aber Leuten die überlegen wirklich Thoraxchirurgie machen zu wollen ggf. ein größeres Haus empfehlen, einfach weil man mehr sehen kann.