Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Der Tag beginnt regulär um 07:10 entweder mit einer kurzen Frühbesprechung oder gleich im Saal, wenn man einer "Prio-Einleitung" zugeteilt ist. Saalzuteilung erfährt man über einen Teams-Kanal, für den man freigegeben wird. Das klappt eigentlich ganz gut.

Das Virchow hat insgesamt über 30 Säle und dementsprechend auch sehr viele Anästhesist*innen. Ich war praktisch nie zweimal beim selben Assi eingeteilt. Man muss sich also jeden Tag neu vorstellen und etablieren, bis das Gegenüber den Wissensstand etwas einschätzen kann. Es empfiehlt sich, die Saaleinteilung eher als Vorschlag zu sehen und sich im Verlauf an eine*n Facharzt/-ärztin dranzuhängen. Gerade junge Assis sind da oft noch hektisch und haben selber Angst davor dass du etwas falsch machst, wofür sie dann gerade stehen müssen.

Nach ein- bis zwei Wochen merken die OAs, wenn man was auf die Kette kriegt und lassen einen auch mehr machen. Gerade die OAs im ACH OP sind außerordentlich nette und hoch gebildete Menschen. Aktives Teaching findet eher nicht statt, aber wenn man nicht auf den Mund gefallen ist, kommt man trotzdem dazu, viel zu lernen.

Positiv kommt noch hinzu, dass an dieser Abteilung der Umgang mit komplexen Krankheitsgeschichten und schwerkranken Menschen Alltag ist und man viel sieht (wachfiberoptische ITN, RSI bei instabilen Pat., schwieriger Atemweg, Transplantationen,...)

Ich hätte mir persönlich eine bessere Betreuung und aktiveres Teaching gewünscht, man geht so ein wenig unter in der großen Abteilung. Ich würde trotzdem wieder in der Klinik famulieren, vielleicht eher in der Intensivmedizin.